Die Scheinkamelie begeistert durch das ganze Jahr. Erst mit ihren reinweißen Blüten, später mit ihrer aufsehenerregenden Laubfarbe und zuletzt mit dem Farbenspiel ihrer abblätternden Rinde. Das eindrucksvolle Gehölz mit botanischem Namen Stewartia pseudocamellia entfaltet seine einzigartige Optik als Solitärpflanze. Garantiert zieht die fantastische Blüte und der herrliche Wuchs alle Blicke auf sich! Das aus Asien stammende Teestrauchgewächs, das auch als Japanische Scheinkamelie bekannt ist, zeigt sich in hiesigen Breiten ausreichend winterhart und ist die perfekte Zierde in einem absonnigen und geschützten Bereich des Gartens. Die Scheinkamelie ist ein echtes Liebhabergehölz, das die gute Pflege in den ersten Jahren mit einer unglaublichen Blütenfülle zurückzahlt.
Die Scheinkamelie hat mit den echten Kamelien das faszinierende Aussehen ihrer Blüten gemein. Diese sind bei Stewartia pseudocamellia strahlend weiß mit leuchtend sonnengelben, zierenden Staubfäden in der Mitte angelegt. Bereits im Frühsommer beginnt die Pflanze, die Reize ihrer Blütenfülle auszuspielen. Die Blütenschalen erscheinen in übergroßer Zahl und begeistern mit ihren gut acht Zentimeter Durchmesser. Das Schönste ist die lange Blütezeit. Unermüdlich erscheinen die Blüten in der Zeit von Ende Juni bis in den August hinein. Der reiche, edle Flor zieht sich vom Frühsommer bis in den Spätsommer hinein und übertrifft damit kurz blühende Pflanzen bei Weitem. Nach der Blütezeit kommt die nächste Freude: auffällige, nussähnliche Fruchtkapseln lösen die Blüten ab und lenken erneut die Blicke auf sich. Der nächste Höhepunkt im Jahreslauf ist das Herbstlaub der Scheinkamelie, das von leuchtend gelb über orange bis in die verschiedensten Rottöne strahlt. Es wirkt atemberaubend und setzt unübersehbare Akzente in jeden Garten. Unglaublich, welches Farbspiel die Künstlerin Natur hier für den Gärtner bereithält. Doch da kommt noch mehr. Im Winter bildet die zimtbraune Rinde des Teestrauches einen besonderen Blickfang. Nach einigen Jahren blättert sie unregelmäßig ab, ähnlich den Platanen, und bietet so noch mehr Zierde. Wahrlich ist die Stewartia pseudocamellia eine Pflanze ist, die das ganze Jahr über Freude bringt.
Hierzulande sind die faszinierenden Scheinkamelien noch weitgehend unbekannt und seltener erhältlich. Ihr anfangs schlanker und aufrechter Wuchs bedarf keines Schnittes. Der schöne Strauch wächst auf eine Höhe von bis zu fünf Metern. Im Alter ist eine noch größere Wuchshöhe zu erwarten. Der ambitionierte Gärtner erzieht das Gehölz als Stämmchen zu einem baumartigen Wuchs. Hier ist eine Position als Solitär ein Muss! Als Strauch ist eine Gruppe mehrerer Exemplare denkbar. Stewartia pseudocamellia ist der einzige Teestrauch, der in unseren Breiten winterhart ist. Nur in den ersten zwei bis drei Jahren schützt sie eine dicke Schicht aus Laub vor dem Frost. Im Sommer weiß die Japanische Scheinkamelie regelmäßige Wassergaben zu schätzen. Ein Austrocknen ist auf jeden Fall zu vermeiden. Zudem darf sich der Boden nicht zu sehr erhitzen, eine Mulchschicht schützt vor zu stark erwärmten Böden im Sommer. Ideal gedeiht sie in einem leicht sauren bis sauren Substrat. Bei einer Kultur im Kübel erweist sich Rhododendronerde als ideal. In ihrer Heimat Ostasien wächst Stewartia pseudocamellia bis zu 20 Meter hoch. Hierzulande erreicht sie eine Höhe von sechs, maximal acht Metern an sehr günstigen Standorten. Eine der angenehmsten Eigenschaften der Scheinkamelie ist ihre natürliche und schöne Wuchsform: Sie bedarf keines Schnittes. Auch unerfahrene Gärtner erzielen mit Stewartia pseudocamellia optisch die besten Ergebnisse. Noch im Alter bleibt die Krone des Strauches schön schmal.